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Wegbereiter der Erneuerung der Kirche
Charles Stephen Dessain
John Henry Newman (1801–1890) war anglikanischer Theologe und Professor am Oriel College in Oxford. Er gehörte zu den Protagonisten der Oxford-Bewegung, die das geistliche Leben in der Staatskirche Englands erneuern wollten. Nach Jahren intensiven Ringens und Betens konvertierte er 1845 zum katholischen Glauben. Newmans Leben nach der Konversion war von Anfeindungen auf anglikanischer und Misstrauen auf katholischer Seite geprägt. Er wurde 1879 von Papst Leo XIII. zum Kardinal ernannt.
John Henry Kardinal Newman hat die geistesgeschichtliche Entwicklung seiner Zeit durch sein akademisches und literarisches Wirken beeinflusst und wesentliche Voraussetzungen für die Theologie unserer Tage geschaffen. Er gehört zu den bedeutendsten Theologen und Glaubensgestalten der Neuzeit und wird von vielen auch als „Kirchenvater der Neuzeit“ bezeichnet.
Geb., 352 Seiten
Charles Stephen Dessain (1907–1976) war lange Zeit für das Newman-Archiv im Oratorium in Birmingham verantwortlich. Er kannte nicht nur den gesamten Nachlass Newmans, sondern auch den geschichtlichen Hintergrund der Oxford-Bewegung. Während seiner Tätigkeit im Archiv gab er Newmans Predigten, Briefe und Tagebücher heraus.
Pater Charles Stephen Dessain gilt als einer der besten Kenner von John Henry Kardinal Newmans Leben und Werk.
Rezensionen:
Der Fels 12/2019:
Charles S. Dessain: John Henry Newman. Wegbereiter der Erneuerung der Kirche. Verlag media maria 2019, ISBN 978-3-9479310-8-8.Bestell-Nr.5819. 352 Seiten.
Rechtzeitig zur Heiligsprechung am 13. Oktober 2019 brachte der auf John Henry Newman spezialisierte Verlag media maria dieses Werk heraus. Der Herausgeber Pfarrer Dr. Werner Becker führt in einem umfangreichen Vorwort sehr sachkundig in die Welt von Kardinal Newman ein. Anschließend zeigt der Autor Charles Stephen Dessain die verschiedenen Lebensphasen des großen Kardinals. Er ist dazu prädestiniert, da er als Mitglied der Oratorianer-Gemeinschaft jahrelang das umfangreiche Archiv von Newman verwaltete. Zunächst erzählt er den äußeren Lebenslauf Newmans. Dann stellt er die Bedeutung Newmans für die anglikanische Erneuerungsbewegung dar, die von Oxford ausging. Das Studium der Kirchenväter, das schließlich zur Konversion zur katholischen Kirche im Jahr 1845 führt, ist ein weiterer Schwerpunkt dieses Buches. Die Nachwirkung der Schriften Newmans insgesamt nimmt verständlicherweise viel Raum ein.
Die Kritik Newmans am Ersten Vatikanischen Konzil, besonders am Unfehlbarkeitsdogma, wird seit vielen Jahren von Theologen ausgewertet, die sich selbst den fortschrittlichen Theologen zurechnen und den Primat des Gewissens hervorheben. In deren Schriften wird aber kaum untersucht, ob die Gewissensvorstellungen Newmans mit den Gewissensvorstellungen dieser fortschrittlichen Theologen gleichzusetzen sind. Newmans Ringen um die Wahrheit ist jedenfalls ehrlich und frei von Ideologien und Eitelkeiten. Einen Höhepunkt in seiner Nachwirkung fand Newman im Zweiten Vatikanischen Konzil, da er dort wohl der am meisten zitierte Theologe war. Wie der Autor schreibt, wird die Autorität Newmans aus drei Quellen gespeist: aus der Strenge und Heiligmäßigkeit seines Lebens, aus dem Aufruf zu praktischen Konsequenzen und der ausgewogenen Darlegung christlicher Dogmen (Seite 78). Der Autor legt mit seiner Biografie über einen überragenden Theologen und einen großen Heiligen ein angemessenes Werk vor.
Dr. Eduard Werner