Zölibat in der frühen Kirche
Die Anfänge einer Enthaltsamkeitspflicht für Kleriker in Ost und West
Stefan Heid
Zölibat als Verpflichtung katholischer Priester, ehelos zu leben: unverzichtbares Proprium der Kirche für die einen, Skandalon für die anderen – ein brisantes Thema bis heute. Wie steht es mit seiner biblischen Rechtfertigung? Was sagt die Kirchengeschichte? Dass es einen Zölibat nicht von Anfang an gab, ist offensichtlich, denn anfangs waren viele Kleriker verheiratet. So gesehen ist die Diskussion abgeschlossen. Neueste internationale Forschungen weisen indes in eine andere Richtung, wonach es womöglich doch in den ersten sieben Jahrhunderten eine Art „Zölibat“ gab, freilich umfangreicher, als heute üblich ist. Demnach mussten höhere Kleriker (Diakone, Priester, Bischöfe) vom Tag ihrer Weihe an in völliger geschlechtlicher Enthaltsamkeit leben. Diese generelle Enthaltsamkeitspflicht betraf dann verheiratete Kleriker und deren Frauen.
Broschur, 340 Seiten